Geschriebene Chronik 1991

GESCHRIEBENE CHRONIK 1991

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CHRONIK FÜR DAS JAHR 1991

Ausgerechnet in Jubi läu&sjahr cler ?OO-Jahr-Feier
übernehDe ich als Frau das Führen der Cbronik.
l{ein Vorgänger Robert Girardet hat über 20 Jahre
die Geschehnisse schriftlich festgehalten, und
üöchte nun ilas Buch tn jüntere Hände übergeben.
Seit 20 Jahren uohne ich tn Staad und int€ressiere
nich für alles was in diesen Geneindeteil
tsschieht.
Die stür!ische Entuicklung gerade in di6sen 20 Jahr-en
löste nicht nur Freud€ aus. Aus de! verträuDten
Buchen uurde eine Uohn

und Schlafstätte für viele
Neuzuzüger.l{an kennt aich nicht nehr von Tür zu Tür,
und darun besteht eine richtige Aufgabe des VVS,di6
Leute einander näher zu bringen. Auch in alen Dorf-vereinen
besteht die ilötlichkeit sich kenn€nzuI6r-nen,
unil danit in Dorf zu Hause zu sei.n.
Anfang cles Jahres tobte an Golf der Kriet lrak-
Kuuait, respektive Arerika und setne Verbündeten.
Das Kriegsteschehen rurde per Fernsehen in alle
Hohnungen getraten, und löste auch bei uns Halster-köufe
aus.So stand nan ilenn auch il Coop Staad vor
unteuohnt Ieeren Regalen, uaren doch zeitueise
Zucker, ehI und öl ausverkauft.
Lange Zeit tsusst€ eine Ausn6itung des Krieges nach
Israel befürchtet nerden, das aus den Irak lit sog.
Lan gs t reck on rake t e n beschossen wurile.
Anfang l{ä!z uurde die krtsenteschüttelte FFA I’ieder
verkauft an ein Firnenkonsortiun Fre i
-Gautach i
-Böh[.
Der Verkauf ceckte sieder Hoffnung€n b€i den Arbeit-nehnern
auf sichere Arbettsplätze. Allerdints können
keine Klaren Angaben
tenacht[erden über die Entuick-lunt
des Betriebes.
Die AbstiDlung über die Bückzonung Gonten in Alten-rhein
lurde von d.sn Stiubürtern abtelehnt.
An GoIf kaa ein faffenati Ilstand zustander der fast
einer Kapitulation lraka gleichkar. Nisiand E€ias,
uieviele Tote dieser Kriet hinterlassen hat. Ein€
unuaracheinliche Flüchtl intsuelle iler Kurden Iraks
uurde ausgelöst. l{illionen verl iessen den Irak, und
flüchteton nach d€ü Iran und der Türkei. tlährend bei
Sannelaktionen viel CeId zusaDnenkan. tat aich die
SchDeiz Dit kurdischen Flüchtlinten recht schuor.
Anschläge auf Asy I an tenunterkün ft6 aind keine Selten-heit
Dehr. Auch in un.serer GeDeinde regt6 sich sofort
Utderstand. gegen dte
teplante
Unterbringung von Asyl-suchenden
in der ehenal igen l{etzgerei Dornbierer in
Staad. Die Geneinde Rorschacherbert hat bereits in
Hot6I Anker Staad üehrere Asylanten einterietet,
deshalb befürchtete ral| in Staad eine l{assi6rung
von Aus I ändern .
Nach e inen cunderschöneo
TeDperaturen, f iel Ende
die Iteal,erunten. Tährend
ren die Nächte kalt und
Früh I intsanfant !it !1lden
April nochnals Schnee bis in
der ganzen Blueschtzeit ua-rauh.
Dte Antst ur die Kultu-
Ende Aprtl felerte dte Theatertruppe Staad rlderu!
einen Grosserfolg trit ihre! einatudiorten Stück
“s’Verl6teheitach
ind,. Beide Aufführunten i! Ochsen
Thal naren ausverkauft. [ar eln aolcher Thsatsr-abend
vor Jahren durch das Fernsehen bedroht, ist
heute eine Renaissance für solche AnIässe aleutl ich
zu spüren.
Das Fernsehen ist nit alen Anschluss an ilas Satel-litenn6tz
tn eine neue Generation eintetreten.
Grosse TEile von Staad, Buchen und Buechberg rrur-den
i! Laufe des Jahres verkabelt.
Kurz vor den Sollerferi€n konnten die Prinarschü-ler
von Buchen den Neubau cles R I seggschu I hauses
beziehen.Danit uurde der Altbau frei für die Reno-vation.
Ueber Geschpack lässt aich bekanntlich
atreitenr deshalb uöchte ich üich li6ber nicht
äussern über daa neue Gebäude. Dass die schönon
Kastanienbäur€ trotz anderslautenden Versprechen
tefällt
uerden Dussten, und durch einen fututis-tischen
Veloständer ersetzt uurden, nachte abet
vie Ien Leuten llühe.
In aer Kreuzung Buchen uurde die Linale ebenfalls
gefällt. Ob aus Alterschuäche oder U!!r6ltbelast-unt
bleibt dahintostellt. Nou uurde eine junt6
Buche gesetztr hoffen uir, dasa der Bau!
tut te-deiht.
und zuu neuen Uahrzeichen heranryächst.
Ej.n uunderachöner Sorner nit hohen Te[p€raturen
Eachte unser Dorf an See zul Ferienparadi6s.
Dte prächtigen Sonnenuntertänge über den See
hielten jeder Vergleich Dit detr l{e6r stand. Der
gasserstand
sar über den Sonler recht ttef.
UÄhrend in ueiten Teilen der Schueiz Trockenheit
entstand, rar di,e Lat€ bei uns ni€ kritisch. E.s
retnete i!!er uieder zur rechten zeit, allerdings
nanchnal fast sintflutartit. ieilerschläge über
50 nu uaren ketne Seltenheit, trotzd6tr €ntstanden
keine grösseren Schäden. nekordverdächt i t uar das
lfochenende 1A./l’1 . Juni Dit 60 und 69 un.
Auag€rschnet die Frauenturntage ales Eidg. Tut.nfest-es
Luzern ertranken faat ir Regen. Viel6 Feiern zu!
Jubi läunsJahr konnten sich über
tutes
getter
freuen.
Die Bundesfeier uurale Lit vielen Vereinen feiEr-lich
gestaltet. Die Gen€tnde offerierte allen Ein-uohnetn
etnen Gratisznacht. anst6lle eines Feuer-cerks.
llit Postautos curden die Teilnehner aus
Altenrhein unil Staacl nach Thal geführt. Der Anlass
fand iü Featzelt statt, das die Geneind€ zusarren
!it alen Ortsbürgern
tenietet
hatte. Ein Betaer
Entschluss konnte nan antesichts des solkenbruch-artigen
Regens sagen.
Auch der Bürtertat uurde zun schönen Erfolg für
ilie o!ganisier€ntle Ortsg€inde Thal.
Ias iler kalte Frühltng angertchtet hatte, kal in
Sonuer und Herbst zun Vorschein. Fast keine Ktr-schen,
Zuetschgen und eine Dininale Obsternte ua-ren
die Folge. Tährend di6 Heu- unal Getreideernte
in unser,er Retion nornal ausfiel,herrschte in uei-en
Teilen der Schueiz ein trosser
l{angel an Futter
infolte der Trockenheit.
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Die Traubenernte ftel lentenLässit
tut aus! aller-alings
laten die öchslegrade eeit unter den Rekord
des Vorjahres. Der Schnitt von 82X garantiert aber
Auch heuer einen
tuten Tropfen.
Anfang Oktober konntB alie Volkstanzgruppe Buchen
ihre erst6 Hauptversann I unt durchführen. Ias zun
Uinzelfest geplant t|ar, hat sich zu 6inen Dorfver-ein
entrickelt, aler sich grosser Beliebtheit er-freut.
llit verschieden€n Auftritten in unal aus!e3-
halb der Geneinde erfreut€ dte Gruppe die Zuschau-er
nit Volkstänzen. An 3O-jährigen Firrenjubiläu!
der Salina AG, bedienten sie in ihren schönen Trach-ten
ilie Gäste, unA truten so viel zun Gelingen al€r
Fe ier I ichke iten be i.
In Jugoslaui.en entstand ein Bruderkrieg, der Iit
aller Vernunft nicht zu verstehen ist. Kroaten und
Serben ilie bei uns als Gastarbeiter über Jahre hin-uet
zusanDen gear be i tet haben, stehen sich plötzIich
a1s Feind6 gegenüb6r.
Die Nationalratslrahlen zeigten ein ueiteres ausein-andeldriften
unseres ParlaDents. Die Autopartei ge-uann
einige llandate hinzu, ebenso die Grünen und
ueitere Randparteien. Die Bürgerl ichen Dussten
Terrain abgeben nach beiden Seiten. Auch in unserer
Geneinde nachte die Autopartei viele Sti[Den, für
viele unerklärIich, für andere die lotische Folge
als Antuort auf den Druck der Grünen.
In Hörnllbuck begann der Ausbau des Hafens auf Ror-schacherberger
Gebiet. Nach vielen Einsprachen und
AbkIärungen uurd.e nun vo! Kanton grünes Licht gege-ben.
Der extren tiefe Uasserstand des Sees b6güns-tigt
die Bauarbeiten.
Die Planunt auf unseren Gereindetebiet zu& Ausbau
des Seeuferrreges, souie einer bescheidenen Hafen-anlate
ist in eine neue Phase getreten. Die CVp
hat Dit einer Initiative einen neuen AnIauf gestar-tet,
endlich einen öffentlichen Teg von Staad nach
Altenrhein zu verrirklichen. Die FDp hat dieses
Vorhaben in ihren Parteileitbild ebenfalls Unter-stützung
zugesagt, ebenso die SP und der LDU.
Zu Beginn des tlinters fiel doch tatsächl ich Schnee
bis in die Niederungen. Ienn er aich auch kaun ein
paar Tate hielt, so brachte er doch etuas lleihnachts-stinnung.
Ansonsten uaren die Tage trocken und kalt
uie üblich , und auch aler oblitäte Nebel zeitte sich
von seiner hartnäckigen Seite.
Die Heihnachtsbeleuchtung der GeDeinde uurde auf die
Staader Strassen ausgedehnt,und !it Christbäuren er-tänza.
Vtele Bäunchen in Privatgärten halfen litrBt-uas
Licht unter die Nebelclecke zu bringen.
In l{oskau uurde die Sonjetunion als Staat auftelöst.
Seit iIeD Staatsstreich, der von Volk niedergeschla-ten
uurde, gint die Ablösung der einzelnen Staaten
unaufhaltsan voruärts. Die Freiheit brachte de!
Volk allerdints bisher nur Problene. Die katastro-phale
Iirtschaftslage in allen Oststaaten lässt
viele l{enschen hungern. Dagegen bekänpfen sich EG
und Auelika nit Uebe”schüssen bei Fleisch, I’li1ch
und Getreide, und die Gattverh and I un gen bedrohen
die Europäische und die Screizer Lanaluirtschaft.
Aber auch die Iirtschaftslate d€r Schue{z hat sich
in Iaufenden Jahre verschlechtert. Kurzarbeit in
vielen Betrieben, Entlassunten und Betriebsschlies-sunt€,
n uaren keine seltenheit. Die Arbe i ts I osenrate
in der Schleiz stieg auf 1,9 U, die Konkurazunahne
lag laut schueizerischen Handelsblatt utr 35 Z höher.
Auch ln unserer Geleinde ist der Uind rauher geuo!-
den. Dle l{ieten in Staad sind teuer unal die Lohn-anpassungen
nicht nehr autonatisch entsprechend
der Teuerung. Die SteuerertrÄge schein€n znar noch
die Eruartungen zu erfüllen, (
tenaue Zahlen aind
noch nicht zu erhalten) angeaichts iler grossen In-v€
stitionslrünsche in unserer Geneinile uird eine
Steuererhöhung kaun zu ungehen sein.
Die fetten Jahre sind vorbei, aber Stillstand und
lnnehalten nuss nicht unbealingt Rückschritt bedeu-ten.
Die Chron ist in:
Esther Tobler

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